Jahresrückblick 2022 & Ausblick auf das kommende Jahr 2023: Was war toll? Auf was freue ich mich?

Ein Jahr geht zu Ende, ein neues beginnt mit großem Getöse, Geballer und einer Reihe Ankündigungen, was alles Neues auf uns warten wird. Das geht jetzt sicher schon mehr als 2023 Jahre so. Ist also Tradition. Was auch schon Tradition zu sein scheint, ist der Versuch, sich auf Vergangenes zu besinnen, was uns glücklich machte, Freude bereitet hat, wofür wir dankbar sind, aber auch was vielleicht nicht so toll lief und hoffentlich im nächsten Jahr besser laufen sollte. Ich versuche das mal aus meiner Sicht in diesem Artikel zusammenzufassen und einen Ausblick auf 2023 zu geben, auf was ich mich freuen werde.

Kleiner Hinweis: Ich werde die Weltlage, politische Situation etc. nicht hier explizit thematisieren, da ist zwar auch viel passiert, aber dies ist ein Entertainment-Blog, also werde ich mich auf Entertainment konzentrieren. Was aber nicht heisst, dass ich dazu keine Meinung hätte und mich das nicht interessiert. 

Fangen wir erstmal mit dem Schönen an: Meine Top 5 Highlights 2022

Das Jahr war voll gepackt mit einer Reihe neuer, interessanter Filmen, Serien, Spielen. Wow! Wirklich Hammer! Ich persönlich habe aber nur einen Bruchteil davon selbst konsumiert, also kann ich auch nur dazu mich äußern. Neue Filme, die es 2022 noch nicht im Stream und nur im Kino gab, habe ich z.B. noch gar nicht gesehen. Außerdem werde ich nur die Top 5 beleuchten und bei Serien & Filmen mich auf Neuerscheinungen beschränken, sonst würde es den Rahmen sprengen. Es kann also gut sein, dass dein Highlight nicht dabei ist, aber du kannst es mir gerne mitteilen auf Twitter - ich erfahre gerne, welche Highlights es in der Community so gab. 

1. Cyberpunk 2077 (Game): Updates & DLCs

Das ist zwar keine Neuerscheinung, aber schon fast eine Wiedergeburt. Was mir besonders viel Freude bereitet hat, war dass CDPR sich wirklich richtig ins Zeug gelegt hat und 2022 gleich mehrere große Updates für Cyberpunk 2077 lieferte, die nicht nur Bugs beseitigten, sondern auch neue Features implementierten und DLCs mit sich brachten - völlig kostenfrei. Das finde ich sehr vorbildlich. Wir sollten wirklich aufhören, auf dem verpatzten Release rumzukloppen und lieber loben, dass CDPR alle Hebel in Bewegung setzte, um das wieder hinzubiegen - und sie schafften es wirklich! Da sollten sich andere Studios ein Beispiel dran nehmen, finde ich. Cyberpunk 2077 ist jetzt nicht nur schöner, dank NextGen Update, sondern hat eine Reihe Quality-of-Life Verbesserungen erhalten, mehr Waffen, Kleidung, Fahrzeuge, Gigs, kleine dynamische Events, die in Night City getriggert werden und vieles mehr. Dank dem Erfolg des Netflix Animes "Cyberpunk Edgerunners" kamen auch Dinge ins Spiel, die an die Serie erinnern. Richtig genial! Ich persönlich habe die Serie zwar nicht geschaut, weil mich die Trailer und sonstigen Ausschnitte nicht überzeugt hatten - besonders optisch. Aber wie ich hörte, soll die Serie sehr gut gewesen sein, wenn man dem speziellen Animestil etwas abgewinnen konnte. Für das Spiel bedeutete der Erfolg der Serie ein zweiter Frühling und erzeugte auf Steam Rekorde, bezüglich Spielerzahlen etc. Generell kann man sagen, dass der aktuelle Stand des Spiels qualitativ nicht im Geringsten mehr mit dem Zustand bei Release vergleichbar ist. Wer bisher haderte, ob der schlechten Presse rund um das Game, kann spätestens jetzt bedenkenlos zugreifen und in Night City eintauchen.

2. Star Wars Andor (Serie, Disney+)

Ich habe ja schon in einem Twitter Thread darüber gesprochen, wie sehr mich diese Serie beeindruckt hat. Ich schaue ja im Grunde alles, was aus der Marvel und Star Wars Ecke veröffentlicht wird. Und wenn man mal ganz ehrlich und objektiv bleibt, war da in letzter Zeit sehr viel Schrott dabei, gerade was die Drehbücher, Dialoge oder einfach nur logische Handlungen betrifft. Da war es eine unglaubliche Wohltat, dank Andor, ein gänzlich anderes Konzept vorzufinden. Bis ins kleinste Detail durchdachte Szenen, Dialoge, Handlungen - ein Spannungsbogen, der sich von Sekunde 1 der ersten Folge bis zur letzten Sekunde der Post-Credit-Szene der letzten Folge spannt. Gut ausgearbeitete Charaktere, die sich entwickeln und entfalten können - auf beiden Seiten (Rebellen & Imperium) - die wirklich menschlich und nicht überzeichnet wirken. 

3. Dr. Strange and the Multiverse of Madness

Ich mag einfach Dr. Steven Strange und ich mag Wanda bzw. Scarlett Witch. Beide ihre Kräfte messen zu sehen war der Hammer. Zwar natürlich nicht gerade ein inhaltliches Meisterwerk mit "Prädikat Wertvoll", aber das ist bei MCU Filmen ja gar nicht im Fokus. Er tut was er soll: Unterhalten. Und das tut er verdammt gut. Ein Spektakel von der ersten bis zur letzten Sekunde, wird nie langweilig und was mich besonders freut: Mir sind keine gravierenden Logiklöcher aufgefallen. Was schwer ist, bei einer Multiversumsgeschichte. Ok, vielleicht habe ich deshalb auch ein oder zwei Augen zugedrückt. Mir gefiel der Film jedenfalls überaus gut.

4. "The Sandman" (Serie, Netflix) - Comic-Adaption von Autorenlegende Neil Gaiman

Hier war ich erst sehr, sehr skeptisch und auch nicht von Anfang an begeistert. Erst mit der Zeit hat mich die Serie doch überzeugen können. Aber spätestens mit dem kleinen quasi Spin-Off, das 3 Kurzgeschichten aus dem Universum thematisiert, war ich Feuer und Flamme. Omg. Was war das genial gemacht! 

5. Ms. Marvel (Serie, Disney+)

Diese Serie war wirklich mal wieder charmant und ich denke auch wichtig aus vielen verschiedenen Gründen. Ich habe dazu mal meine Gedanken in einem Twitter Thread versucht zusammenzufassen. Mir gefiel die Serie sehr gut, war jetzt nicht grade ein Meisterwerk, aber ich nehme es in der Liste trotzdem auf, weil sie thematisch sehr wichtig ist. 

Was ich noch nicht gesehen habe, aber sicherlich auch zu den Highlights 2022 zählen könnte: Peripheral, 4. Staffel Westworld, Everything Everywhere All at Once, Avatar 2 - The Way of Water. House of the Dragon und die Netflix-Serie Wednesday habe ich lediglich angefangen und kann mir dazu noch kein abschließendes Urteil bilden. Aber gefallen mir bis jetzt überaus gut.

Aber natürlich gab es nicht nur Gutes zu bestaunen, manche Sachen waren weder gut noch schlecht, aber ein paar waren so richtig mies.

Meine Flopp 5 Lowlights 2022

Wie bei allem im Leben: Es kann nicht nur Gutes geben, sonst wüssten wir das Gute nicht mehr zu schätzen. Hier meine persönlichen Lowlights des letzten Jahres …

1. Star Wars: Obi-Wan Kenobi (Serie, Disney+)

Was war das denn bitte!? Soll das wirklich deren Ernst gewesen sein? Bitte nicht. Das muss ein Traum - ein Albtraum - gewesen sein. Bitte… Hier hat ja gar nichts richtig funktioniert. Außer dass natürlich Ewan McGregor wieder toll anzusehen war, als Kenobi. Aber was und wie man ihn hat agieren lassen… schauderhaft schlecht! Inszenierung, Handlung, Logik, der gesamte Plot - Mumpitz und völlig überflüssig. Eine Serie für die Tonne. Echt peinlich sowas. Man hätte da was cooles draus machen können, aber dazu hätte man ein Drehbuch mit echtem Inhalt gebraucht. Aber ich möchte hier nochmal in aller Deutlichkeit betonen: Das rechtfertigt keinerlei diskriminierende Äußerung in Richtung diverser Darsteller*innen oder sonstige Leute, die an der Produktion beteiligt waren!

2. Marvel: She Hulk (Serie, Disney+)

Hmm… ich kenne die Comicvorlage nicht. Möglich, dass mir die Serie besser gefallen hätte, wenn ich sie gekannt hätte, aber irgendwas sagt mir, dass diese Wahrscheinlichkeit eher gen 0 geht. Was sie hier abgeliefert haben, war bis ins letzte Detail einfach nur schlecht gemacht. Und die Darstellerin Tatiana Maslany tut mir ehrlich leid, dass sie für solch ein Machwerk verheizt wurde. Aber noch mehr leid tut es mir für Daredevil, denn was hier in der Serie angeteasert wurde, also SO stelle ich mir zumindest eine Fortsetzung der Daredevil Serie nicht vor. Und mit Wong will ich gar nicht erst anfangen. Diesem Charakter würde ich raten, die Serie zu verklagen, weil sie ihn wie den letzten Obertrottel hingestellt haben. Eine Frechheit sowas mit dem obersten Zauberer zu machen! Die Serie war ein einziger Kopfschmerzmoment. Furchtbar. Wirklich furchtbar.

3. Willow (Serie, Disney+)

Ich liebte den Film von damals, auf den sich die Serie beziehen will. Aber das hier hat bis auf den Namen und Warwick Davis als Willow nichts mehr mit dem Film gemein. Ich weiss nicht, was ich hier schlimmer finden soll: Die schlecht ausgearbeiteten Charaktere, die erzwungene, aufgesetzte nicht durchdachte Handlung, die schlechte Inszenierung mit wirklich üblen Effekten, oder die miserable Filmmusikauswahl. Kein Gag zündete, jeder One-Liner verpufft im Nichts, die Kiddies sind nervig as fuck und die Story mega lahm. Eine Serie, die besser nie veröffentlicht hätte werden sollen.

4. Uncharted (Film)

Die Spiele aus dem Hause Naughty Dog glänzen bisher durch gute Geschichten, dichter Atmosphäre, tolle Charaktere, gut geschriebene Dialoge und cineastische Darbietung. Man meinte jedes Mal, man spiele einen Film. Gerade bei Uncharted war das herausragend. Die gescripteten Events fügten sich nahtlos in das Gameplay ein und transportierten die jeweilige Geschichte perfekt und zogen die Spieler*innen in die Welt und mitten in das Geschehen hinein. Nun. Der Film mit Tom Holland als Nathan Drake sollte genau in diese Fußstapfen treten - und versank kläglich darin, als sei es Treibsand. Was zuvor schon nicht ganz so gut, aber deutlich (!) besser, bei der Neuauflage zu “Tomb Raider” klappte, scheiterte hier bei Uncharted gleich doppelt. Tomb Raider versuchte sich wenigstens an die Spielvorlage inhaltlich zu halten und setzte sogar teilweise Szenen 1:1 um. Auch die Darstellerin Alicia Vikander passte perfekt in ihre Rolle der “neuen” Lara Croft. Tom Holland als ein jüngerer Nathan Drake überzeugte leider so überhaupt nicht, auch wenn der Schauspieler durchaus kein schlechter ist. Die Geschichte wirkt wie eine Art Möchtegern-Indianer-Jones-Klon - was natürlich auch dran liegen mag, dass Uncharted aber auch Tomb Raider sich an der Abenteuerfilm-Referenz sehr stark orientiert. Nur die Spiele können noch mit eigenen Ideen glänzen, der Film jedoch langweilt auf ganzer Linie. Man hat ständig das Gefühl, man hätte das schon 100fach nur besser bereits in anderen Werken gesehen. Kein einziger Spruch zündete - und im Spiel war gerade die große Klappe von Nathan oft tragend für die Spielhandlung. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie unglaublich enttäuscht ich von diesem Machwerk bin. 

5. Ringe der Macht (Serie, Amazon Prime Video)

Ich glaube, es gibt kaum jemanden, der die Herr der Ringe Trilogie von Peter Jackson nicht gesehen oder zumindest davon gehört hat. Dass sie absolute Meisterwerke sind, da sind sich eigentlich fast alle einig - sogar die Fans der Buchvorlage, was ja nun wirklich eine Seltenheit ist. Gerade bei so einem schwer zu verfilmenden Mammutwerk hat das Bonuspunkte verdient. Aber vor allem hat sich eine große Fangemeinde gebildet, was Amazon wohl für sich nutzen wollte und dachte, ok, basteln wir eine eigene Serie dazu. Ok, wir haben keine Rechte für das komplette Werk, nur an kleinen Teilen daran - aber das reicht doch, oder? Werfen wir die Puzzlestücke, die wir haben, einfach in einen großen Pott anderer Puzzlestücke, schütteln das 2-3 mal gut durch, kippen es aus und dann setzen wir einfach zusammen, was wir da rausbekommen haben. Wird schon klappen. Steht doch Herr der Ringe dran, oder? Und hey, wir haben Galadriel, wir haben Sauron und den super coolen Elrond. Was soll da schon schief gehen? Hmm. HMMM! Hmm. Naja. Viel? Sehr viel sogar? Mal ernsthaft: Was zur fucking Hölle haben die sich dabei gedacht?! Aussehen tut sie ja ganz gut, hat ja auch genug gekostet, soll man dann wohl auch sehen dürfen. Aber inhaltlich? Warum muss das denn nun unbedingt Galadriel sein? Warum? Hätte das denn nicht einfach eine x-beliebige Elfenkriegerin sein können in einer x-beliebigen Fantasy-Geschichte, die wie fast jede High-Fantasy von Herr der Ringe “inspiriert” ist? Wär das nicht vielleicht besser gewesen? Aber nein, man wollte unbedingt den großen Namen führen, erhoffte sich dadurch größere Zuschauerzahlen, klar. Aber wars das wirklich wert? Eine halbe Milliarde für den Schrott? Also wenn Amazon gerne Geld verbrennt, ich hätte da irgendwie Verwendung für, können es gerne mir geben, ich spiele dabei gerne Mülleimer. Kein Problem. Nur bitte, bitte verschont mich mit derlei Serien zukünftig. Danke.

Was ich nicht gesehen habe und vielleicht nie sehen werde, aber aller Wahrscheinlichkeit nach in die Lowlight-Liste reingehören würde: Sonic the Hedgehog 2, Matrix Ressurection, Jurassic World: Ein neues Zeitalter.

Nicht unbedingt Lowlights aber für mich definitiv auch keine Highlights: Morbius (Film), The Batman (Film)

So, das war 2022. Ein aufregendes und für mich wirklich schönes Jahr in gewisser Weise, das vor allem im privaten, persönlichen Bereich für sehr viele Highlights sorgte. Aber was erwartet uns 2023?

Worauf ich mich 2023 am meisten freue

Auch das Jahr 2023 verspricht voll zu sein von einer Vielzahl interessanter Werke unterschiedlicher Medien. Ich versuche, meine persönliche Wunschliste für dieses gerade frisch angebrochene Jahr mal ein wenig zu gliedern in den Medien, die mich am meisten interessieren. Reihenfolge bestimmt jeweils das bisher kommunizierte Releasedatum.

Graphic Novel

• Myre 2 (irgendwann 2023)

Games

• Star Wars Jedi Survivor (17. März 2023)
• Starfield (erste Jahreshälfte 2023)
• Cyberpunk 2077 Erweiterung - Phantom Liberty (irgendwann 2023)

Serien

• Star Wars: Mandalorian Staffel 3 (1. März 2023)
• Star Wars: Ahsoka (Sommer 2023)
• Marvel: Secret Invasion (irgendwann 2023)
• Arcane Staffel 2 (wahrscheinlich Ende 2023)

Filme

• Marvel: Guardians of the Galaxy Vol. 3 (5. Mai 2023)
• Marvel: Spider-Man: Across the Spider-Verse (2. Juni 2023)
• Dune 2 (3. November 2023)

Auf was freut ihr euch am meisten? War euer Wunschtitel in der Aufstellung dabei, oder freut ihr euch auf etwas ganz anderes? Ich bin gespannt, was ihr sagen werdet auf Twitter.