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Star Wars: Ahsoka - Review der ersten beiden Folgen (Staffel 1)

Star Wars: Ahsoka - Review Folgen 1 + 2 (Staffel 1)

Seit dem 23.08.2023 feiert hierzulande die neue Live-Action-Serie "Star Wars: Ahsoka" auf der Streamingplattform Disney+ ihre Premiere mit den ersten beiden Folgen. Danach wird immer wöchentlich, jeweils am Mittwoch, eine weitere Folge hinzugefügt. Bereits jetzt gibt es viele Kritiker-Stimmen dazu, einige sehr positiv und kommen aus dem Loben und der Begeistung gar nicht mehr heraus, andere verreissen "Ahsoka" bereits jetzt. Manche sprechen sogar von "Soap Wars" und empfinden die Serie als langweilig. Auf IMDb startet die Serie mit einer Wertung von 8,4/10 (11.471 Stimmen, Stand 26.08.2023), auf Rotten Tomatoes mit 89% "average Tomatometer" und 82% "average Audience Score". Auch ich will da natürlich meinen Senf dazu geben. Erst wollte ich eigentlich einen Thread als Retweet zu Nastjas Tweet verfassen, habe dann aber gemerkt, das könnte doch etwas lang werden. Also habe ich mich hingesetzt und tatsächlich zu den ersten beiden Folgen der ersten Staffel von "Star Wars: Ahsoka" eine Review verfasst. Also, was mich persönlich - neben den Boots und Straßenklamotten im Bett von Sabine (Verweis auf einen weiteren tollen Tweet von @Nastja_the_Mox) - noch gestört hat und was ich an der Serie richtig gut fand, versuche ich hier mal zusammenzufassen - aber… ⚠️VORSICHT SPOILER!!!! ⚠️ Wenn ihr die 2 Folgen noch nicht gesehen habt und unvoreingenommen genießen wollt, dann solltet ihr die folgende Review NICHT LESEN! Ihr seid somit gewarnt worden…

 

Erstmal das Positive zur Serie “Star Wars: Ahsoka” zusammengefasst

Ich finde das Casting überaus gelungen. Rosario Dawson als Ahsoka kannten wir ja schon und wussten ja bereits: Sie IST einfach Ahsoka Tano! So perfekt einen Charakter umzusetzen, ist glaube ich bisher selten so gut gelungen. Auch Natasha Liu Bordizzo als “Sabine Wren”, Mary Elizabeth Winstead (übrigens Ehefrau von “Obi Wan” - Ewan McGregor) als “Hera Syndulla”, Clancy Brown als “Gouverneur Rider Azadi” u.v.m. - alle machten hier einen sehr guten Job, die jeweiligen Charaktere aus Star Wars Rebels in der Live-Action Adaption zu verkörpern und ihnen Leben einzuhauchen. Wenn man unbedingt meckern will, dann allerhöchstens bei Hera. Sie hatte irgendwie nicht die Präsenz, wie die animierte Version und man sah halt irgendwie, dass sie grün angemalt ist und Kontaktlinsen trägt. Aber das ist wirklich meckern auf gigantisch hohem Niveau und hat mein Sehvergnügen absolut NULL getrübt. Das Set-Design gefiel mir auch - auch wenn man oft "The Volume" sieht. Ich finde, man gewöhnt sich mit der Zeit einfach daran. Klar, es ist schon nochmal cooler und eine ganz andere Qualität, wenn tatsächlich in einem großen extra aufgebauten Set gedreht werden kann - die Kosten dafür sind aber eben ungleich höher. Generell finde ich, die Serie ist von der filmtechnischen Seite aus wirklich sehr gelungen, besonders wenn man bedenkt, dass es kein Kinofilm, sondern eben eine Serie ist. Dass die Serie direkt mit einem abgewandelten Opening-Scroll beginnt, hat mir sehr gefallen und ich habe mich dadurch gut “abgeholt” gefühlt - ok nicht schräg gestellt und in rot, aber immerhin ein einigermaßen Star Wars typischer Einstieg. Dann die sehr für Star Wars typischen Szenenübergangsanimationen: Einfach Nostalgiefaktor deluxe! Die Effekte lassen sich auch sehen und ich finde, da wird annähernd Kinoqualität geboten. Wie gesagt, es ist immer noch “nur” eine Serie. Ich finde, da kann man die Ansprüche schon etwas weiter nach unten schrauben im Vergleich zu einem richtig hoch budgetierten Kinofilm. Aber man muss es gar nicht so sehr, bis auf den deutlich sichtbaren Einsatz von “The Volume”, kann ich hier keinen Kritikpunkt wahrnehmen.

Die beiden Droiden Chopper und Huyang sind echt klasse umgesetzt! Hab zwar erst etwas gebraucht, bis ich mich an Huyang aus “Star Wars: The Clone Wars” erinnerte, aber der ist ja wirklich 1:1 übernommen. Er wird im Original sogar auch von David Tennant gesprochen, wie in der Animationsserie zuvor! Und Chopper ist einfach absolut perfekt und motzt sympathisch vor sich hin. Auch die Loth-Katzen wurden sehr gut umgesetzt und sind mega knuffig. Ich glaube bei den Katzen wurde u.a. auf Animatronik gesetzt, was sie irgendwie greifbarer und “realistischer” wirken lässt - wenngleich auch bissel wie bei der “Muppet-Show”. Bewegungen sind nicht zu 100% flüssig, aber es hat einfach einen ganz eigenen und eigentlich auch für Star Wars typischen Charme.

Die Kampfchoreographie ist auch gelungen, finde ich. Dass z.B. Sabines Lichtschwert-Kampf ungelenk, ungeschult, stümperhaft wirkte (übrigens fast 1:1 übernommen aus der Trainingseinheit mit Kanan, als Sabine lernen sollte, mit dem Darksaber umzugehen) war genial gemacht! Sehr glaubwürdig auch, sie ist schließlich auch erst… ein… Padawan *schluck* dazu später mehr. Generell wurden tatsächlich teilweise Szenen 1:1 aus Star Wars Rebels nachgestellt oder gekonnt gespiegelt und zitiert. Das hat mir sehr gut gefallen.

Auch die Gegenspieler wurden sehr gut eingeführt und überzeugten auch. Ich finde, sie haben alle eine ausreichend bedrohliche Ausstrahlung. Ray Stevenson (schmerzlich vermisst, weil leider erst kürzlich verstorben) sticht allerdings als “Baylan Skoll” mit seinem Schauspiel und seiner Präsenz sehr hervor und stellt erstmal alle anderen der Gegenseite in den Schatten. Man merkt eine gewisse Zerrissenheit, aber auch Resignation bei ihm, vermutlich war er einst ein Jedimeister und ist einfach enttäuscht, was aus dem Orden wurde. Man muss aber dazu sagen, man hat jetzt noch nicht Thrawn (Lars Mikkelsen) gesehen. Ich gehe davon aus, dass er jede Szene dominieren wird - einerseits weil Thrawn ein ultra interessanter Charakter ist, andererseits aber auch, weil Lars Mikkelsen ein sehr charismatischer Schauspieler ist. Baylans Schülerin “Shin Hati”, gespielt von Ivanna Sakhno, finde ich auch sehr überzeugend. Noch sehr ungestüm, wie junge Sith-Schüler*innen oder generell Machtnutzer*innen eben sind, aber auch ihrem Meister gegenüber sehr ergeben und loyal. Morgan Elsbeth (gespielt von Diana Lee Inosanto) kennen wir bereits aus “The Mandalorian” und schon damals wurde stark spekuliert, ob sie eine Nachtschwester sein könnte. Und alleine, dass man das damals schon vermutete, bestätigt einerseits das sehr gute Schauspiel und andererseits das ebenso gute Kostümdesign - denn mehr Anhaltspunkte gab es bis zur Serie Ahsoka dazu noch nicht. Also: Ja, sie ist wirklich eine der sehr wenigen überlebenden Nachtschwestern - eine “Dathomir Hexe”.

Angesichts dessen, dass es bisher nur die ersten beiden Folgen sind: “Neutral” zu wertende Punkte

Man weiß noch sehr wenig über die neuen Charaktere, warum sie tun, was sie tun. Wie sie zu dieser Allianz gelangt sind, wieso sie Thrawn so vehement zurückholen wollen und was sie sich davon erhoffen. Baylans Schülerin stellt sogar quasi die Frage nach dem “Warum” und Baylan antwortet, dass die Rückkehr Thrawns für manche Krieg bedeuten wird, für andere Macht und für Baylan und Shin soll es “so viel mehr als man es sich vorstellen kann” bedeuten. Noch schwammiger ging es wohl nicht. Aber es klingt, als hätte hier jeder seine ganz eigenen Gründe für das, was sie da tun und weshalb, und dass diese Allianz rein zweckgebunden ist und je nachdem auch sogleich enden könnte, sobald das jeweilige Ziel erreicht ist.

Was auch schade ist: Man erfährt leider noch nichts darüber, warum das Verhältnis zwischen Ahsoka Tano und Sabine so angespannt ist. Sabine warf Ahsoka vor, dass sie nicht da war, als sie gebraucht wurde. Spielt das auf das Ende von Rebels an? Hätte Ahsoka da sein sollen, um Ezra zu “retten”? Oder meint sie einfach die Zeit, als Ahsoka sie offenbar allein ließ? Ihre Ausbildung dadurch nicht abschließen konnte? So ganz klar wurde das noch nicht - aber es sind ja schließlich auch erst 2 Folgen.

Star Wars: Ahsoka - Review der ersten beiden Folgen (Staffel 1): Baylan Skoll, Shin Hati, Morgan ElsbethBildquelle: Star Wars: Ahsoka - TM & © Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved. Bilder der Charakter-Poster stammen von https://www.themoviedb.org

Dann muss ich gestehen, verstehe ich absolut nicht, wieso sich eine Nachtschwester so sehr dafür interessieren sollte, einen Großadmiral des Imperiums zurückzuholen. Schließlich wurde ihr gesamtes Volk von Count Dooku hintergangen und in seinem Auftrag von Grievous niedergemetzelt, als Vergeltung einerseits weil die Nachtschwestern den Count töten wollten, weil er seine einstige Schülerin Ventress (ebenfalls eine ehemalige Nachtschwester) hat fallen lassen und sie sogar versuchte zu töten. Andererseits aber auch auf Befehl des Imperators, weil ihm die Nachtschwestern zu mächtig erschienen. Wieso also verbündet sich eine der sehr wenigen überlebenden Nachtschwestern mit dem Imperium? Eigentlich macht das wenig Sinn. Sie müsste eigentlich rein vom üblichen Naturell einer Nachtschwester in Vergeltungsdurst ertrinken. Aber… vielleicht hat sie eine ganz eigene Agenda, die wir einfach noch nicht kennen. Es sind, wie schon gesagt, ja erst 2 Folgen.

Wer einfach noch komplett fehlt in der aus der Animationsserie bekannten Ghost Crew, ist Zeb. Er wurde zwar in The Mandalorian Staffel 3 kurz gezeigt, sogar mit einer Sprechrolle, aber er tauchte weder in den Trailern noch in den ersten 2 Folgen auf. Ich hoffe, er kommt bald noch dazu, wäre schade, wenn er komplett fehlen würde.

Nun aber zu den Punkten, die mich tatsächlich bisher an der Serie “Star Wars: Ahsoka” etwas gestört haben und ich somit als “negativ” werten würde

Star Wars: Ahsoka - Review der ersten beiden Folgen (Staffel 1): Sabine Wren, Hera Syndulla, Ahsoka TanoBildquelle: Star Wars: Ahsoka - TM & © Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved. Bilder der Charakter-Poster stammen von https://www.themoviedb.org

Hera hat in der Animationsserie “Star Wars: Rebels” eine ganz besondere Beziehung zu dem kleinen Motz-Droiden “Chopper”. Es verbindet sie eine sehr lange und sehr innige Freundschaft, die auf Vertrauen und Respekt für einander fußt. Sie hat ihn in der Animationsserie kein einziges Mal “Chop” genannt - kein - einziges - Mal! Immer respektvoll “Chopper”. Wenn er unartig war, sogar mit seiner Kennnummer “C1-10P”. Aber nie salopp “Chop”. Mag sein, dass ich da etwas überempfindlich bin, aber mich stört das sehr. Es wirkt auf mich einfach herabwürdigend und respektlos und passt so überhaupt nicht zu den beiden. Ich kann mir zwar denken, dass sie vielleicht dachten, es würde “moderner” oder “cooler” klingen, aber es ist eine unnötige und bisher nie verwendete Abkürzung. Ich hoffe, das wird jetzt nicht dauerhaft sein neuer “Rufname”. Das würde mich echt nerven.

Was mir auch noch überhaupt nicht schmeckt, ist die nun definitiv bestätigte Jediausbildung von Sabine. Warum zum Henker muss jetzt Sabine plötzlich eine Jedi-Schülerin sein?! Sie hatte in den gesamten 4 Staffeln Star Wars: Rebels NIE wirklich NIE Anzeichen von Machtsentivität gezeigt. NIE! Mindestens beim Lichtschwert-Training mit Kanan und Ezra mit dem Darksaber, hätte das den beiden Jedi auffallen müssen, falls sie Zugang zur Macht hätte. Überhaupt lebte sie mit 2 Jedi auf einem Raumschiff über Jahre hinweg zusammen - denen das nie aufgefallen ist?! Echt jetzt?! Warum kann Sabine nicht einfach sein, was sie auch in der Animationsserie war: Eine Mandalorianerin - und zwar eine verdammt coole! Warum jetzt sowas aus den Fingern saugen? Und dann noch nicht einmal in den ersten 2 Folgen erklären, wieso sie jetzt plötzlich eine Jedi sein soll und Ahsoka ihre Meisterin wurde. Das ist so strange. Ich mag es nicht, wenn einfach bereits etablierte Character-Arcs komplett verändert werden in der Adaption, nur damit man vermutlich effektvolle Lichtschwertkämpfe und eine erneute “Heldenreise” zeigen kann. Ich sag euch, was ziemlich sicher passieren wird. Den ersten Lichtschwertkampf gegen Shin Hati hat Sabine ja haushoch verloren, aber jetzt wird sie eifrig trainieren, um sich ihr erneut zu stellen und dann wird sie nach einem erbitterten, harten Kampf, der erst so ausschaut als würde sie erneut verlieren, Shin Hati in den Boden stampfen. Yay! Das ist sooo originell und noch niiiiie dagewesen….. möp… Ja, mich nervt das echt. Aber… es sind erst 2 Folgen, die Hoffnung besteht also noch, dass es vielleicht noch ausreichend gut erklärt wird. Aber hmm die Hoffnung ist sehr gering.

Mein Fazit zu den 2 ersten Folgen der Serie “Star Wars: Ahsoka”

Ich bin im Großen und Ganzen sehr angetan von der Serie und bin sehr gespannt, was sich noch mit und um Thrawn herum ergeben wird. Welche Pläne er hat, welche tatsächlichen Pläne jeder der einzelnen Verbündeten von Thrawn hat. Was sie sich erhoffen und was sie bezwecken. Auch bin ich sehr gespannt, wie es mit unserer geliebten Ghost Crew weiter gehen wird. Die ersten 2 Folgen haben mir wirklich Spaß gemacht und so richtig Star Wars: Rebels Feeling zurückgebracht. Eine wirklich sehr gut umgesetzte Adaption, die trotzdem nicht ohne Mängel/Makel auskommt. 

Eine richtige, verbindliche Wertung, die sich auf die gesamte Serie übertragen lässt, finde ich, kann man nach lediglich 2 Folgen noch nicht abgeben, deshalb ist meine Wertung mit "Vorsicht" zu genießen - sie bezieht sich lediglich auf ein Viertel der angedachten Staffel.

Wie fandet ihr denn bisher die ersten zwei Folgen von Star Wars: Ahsoka? Hattet ihr noch andere Kritikpunkte oder Positives, das ich nicht erwähnt habe? Oder seid ihr einfach anderer Meinung als ich? Wäre wirklich gespannt eure Meinung dazu zu erfahren. Antwortet einfach auf den Tweet/Post in Twitter/X. Freue mich drauf.  

Star Wars: Ahsoka - Review der ersten beiden Folgen (Staffel 1): Ahsoka Tano

Bildquelle: Star Wars: Ahsoka - TM & © Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved. Bild stammt von https://www.themoviedb.org

Meine abschließende Wertung in den einzelnen Bereichen

Handlung
5
Schauspielerische Leistung/Charaktere
8
Drehbuch & Dialoge
8
Kamera & Effekte
10
Erwartungen erfüllt
7
Nerderlei Wertungs-Robbie ND-42-RE Zahlenblock-Scheibe
%
Nerderlei Wertungs-Robbie ND-42-RE Zahlenblock
Nerderleis Wertungs-Droide ND-42-RE für Wertungen zwischen 80% und 100%

Gesamtwertung

DANKSAGUNG

Ein besonderer Dank geht an meine Freundin (auf Twitter bekannt als @Nastja_the_Mox), die mit mir zusammen diese beiden Folgen der neuen Star Wars Serie "Ahsoka" geschaut hat und meinen aktuellen Rewatch der Animationsserie "Star Wars: Rebels" begleitet, indem sie mitschaut. Es macht immer einen riesen Spass, schon alleine, weil ihr häufig irgendwelche Details auffallen, die mir Schlumpi durch die Lappen gehen würden. Ich finde aber Details sehr wichtig, oft verbirgt sich auch noch etwas dahinter. Deshalb liebe ich das so sehr, wenn sie irgendwas cooles entdeckt.

Wer ist Nastja?

Findet es heraus und besucht sie auf ihrem Blog, auf dem Sie u.a. Literaturrezensionen und verdammt gut geschriebene Kurzgeschichten (Fanfiction) im Cyberpunk 2077 Universum veröffentlicht. Auch immer zu empfehlen: Folgt ihr unbedingt auf Twitter! Ihr Kanal strotzt vor Originalität und Kreativität und wird euch sicher bestens unterhalten können. Schaut bei ihr vorbei.