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Star Wars - The Last Jedi – Eine Lanze für ein (un)geliebtes Meisterwerk

Star Wars - The Last Jedi – Eine Lanze für ein (un)geliebtes Meisterwerk

Viele hassen ihn, doch ich liebe ihn und würde sogar soweit gehen zu sagen, dass er einer der besten Star Wars Filme ist, die ich bisher gesehen habe (was alle bisher veröffentlichten Star Wars Filme & Serien einschließt). Warum das so ist, versuche ich in dieser Review zu erklären. Und ich hoffe damit das Gleichgewicht in der Galaxis wenigstens ein bisschen wieder herzustellen.

Der Film „Star Wars - The Last Jedi“ glänzt in erster Linie durch unglaublich schöne Kameraeinstellungen, Bilder und durch beeindruckende, gezielt eingesetzte Spezialeffekte, besonders in Weltraumschlachten. Die Optik ist überwältigend, besonders natürlich auf großer Leinwand mit 3D. Mittendrin statt nur dabei, ist hier wirklich Programm. Die Effekte sind wohldosiert, nicht übertrieben. Es wurde auch diesmal augenscheinlich, wo es eben möglich war, mit Modellen gearbeitet – ganz im Stil des alles überschattenden Vorbilds aus den 70er und 80er Jahren vom Altmeister und Schöpfer der Sternensaga: George Lucas. Für mich persönlich stellt der Film nicht nur aufgrund seiner überragenden Optik ein Meilenstein und Meisterwerk dar, auch und vor allem wegen seiner Liebe zum Detail und der Liebe und der tiefen Verbundenheit zum Werk an sich, das man meiner Meinung nach beinah jeder Kameraeinstellung anmerkt und jede Sekunde des Films spürt. Eigentlich ein Film von einem der größten Star Wars Fans unter der Sonne für ähnlich denkende Fans. Ein Film, der das oft erwähnte Star Wars Feeling, zumindest für mich, mit am besten der ganzen Reihe transportierte und mich tief berührte.

Jetzt könnten wir Fans doch beruhigt aufatmen und uns über diesen grandios inszenierten Film freuen. Aber eine große Zahl der Fans – nicht alle wohlbemerkt – tut es nicht. Der Film ist leider sehr ambivalent – entweder man liebt ihn (so wie ich) oder man hasst ihn von ganzem Herzen. Irgendwas dazwischen scheint nicht möglich zu sein.

Warum ist das so?

Da spielen natürlich viele Faktoren eine Rolle, und nicht alle davon sind objektiv und direkt auf den Film bezogen. Der Hauptstörfaktor liegt bereits 6 Jahre zurück, nämlich der Verkauf von Lucasfilm und damit Star Wars an Walt Disney, dem umgangssprachlich als „Mäusekonzern“ bezeichneten, familienfreundlichen Filmverleih. Viele Fans hatten nun Angst, dass Star Wars zu einem kindlichen, flachen, infantilen und belanglosen Goldesel mutieren würde. Es kursierten Karikaturen von Darth Vader mit Mickey Maus-Ohren im Netz und allerlei Hiobsbotschaften, die sich meiner Meinung nach zum Glück nicht bewahrheitet hatten. Nunja, ein Goldesel der finanziell ausgeschlachtet wurde wo es nur ging, war Star Wars, wenn wir ehrlich sind, schon von Beginn an. „No change there“. Als George Lucas 2004 mit der Prequel-Trilogie begann und dann 2008 die Animationsserie „The Clone Wars“ schuf, hat er bereits den etwas familientauglicheren Weg für Star Wars eingeschlagen – lange bevor Walt Disney an einen Kauf dachte. Also war auch diese Befürchtung gänzlich unbegründet bzw. falsch adressiert. Dass Walt Disney das eingekaufte Erbe weiterführt und zwar konsequent, finde ich, kann man dem Unternehmen nicht vorwerfen. Alles andere wäre weder wirtschaftlich tragbar, noch fair gegenüber den Fans gewesen. Was hättet ihr denn gesagt, wenn es einfach gar nichts mehr gegeben hätte, kein neues Material, kein weiterer Film, keine weitere Serie? Wäre das denn besser gewesen? Nein, meiner Meinung nach nicht. Ich gebe zu, dass auch ich zunächst meine Zweifel hatte, was aus Star Wars werden wird. Und auch ich sagte des öfteren „I have a bad feeling about this“. Aber als ich dann "Episode 7 – Das Erwachen der Macht" sah, waren alle Zweifel wie weggeblasen. Das war einfach Star Wars, wie man es liebt und lange vermisst hatte. Da stimmte einfach alles. Der Film holte sowohl neue als auch alte Fans gekonnt ab und war der Auftakt für eine interessante Weiterführung der bekannten Geschichte, mit all den geliebten Charakteren. Ab da war mir klar, dass Disney respektvoll mit dem Erbe umgehen wird. Und bis jetzt haben sie auch genau diese aufgebaute Erwartungshaltung – sagen wir mal vorsichtig größtenteils – erfüllt.

Episode 8, also „Star Wars – The Last Jedi“ bzw. „Die letzten Jedi“ hat zugegebenermaßen ein paar Fehler gemacht, manche davon sogar gravierend. Viele Kritikpunkte die Übergebühr herangezogen werden, sind aber meiner Meinung nach einfach Geschmacksache und können deshalb nicht als Allgemeingültig gewertet werden, um z.B., wie es in einer Petition gefordert wird, den Film aus dem Kanon zu streichen, oder wie eine bislang anonyme Gruppe von Fans und angeblich professionellen Filmschaffenden fordert, ein Remake des Films drehen zu dürfen. Diese Kritikpunkte rechtfertigen auch und vor allem nicht das Verhalten einiger besonders militanter Fans, die einige Darsteller und den Regisseur und Drehbuchautoren des Films (Rian Johnson) oder die Präsidentin von Lucasfilm (Kathleen Kennedy) öffentlich in sozialen Medien bedrohen und beleidigen. Es rechtfertigt auch keinerlei rassistische Äußerungen gegenüber diversen Darstellern. Dieses Verhalten und die abstrusen Forderungen werden auch keine positiven Veränderungen erzielen, ganz im Gegenteil. Ich und vermutlich auch einige andere Fans sind eher beschämt, zutiefst beschämt, sich zu solch einer ausartenden, anstandslosen, präpubertären Gruppe zugehörig zu fühlen, alleine deshalb weil wir zumindest angeblich die gleichen Filme lieben. Für mich und mein Gefühl, zerstören diese Social-Media-Hooligans alles was ich mit Star Wars bislang verband. Sie rauben mir, zumindest ein Stück weit, den Spaß daran und nerven mich gewaltig. Und das finde ich sehr schade, denn es müsste nicht so sein.

Was genau wird denn allgemein kritisiert?

Wie bereits angedeutet gibt es viele Allgemeinplätze unter den Kritiken. Ich versuche mal drei der am meisten kritisierten Punkte herauszustellen und darzulegen, in wie weit ich den Vorwurf bzw. die Kritik berechtigt finde oder eben nicht.

1. Der Humor

Oft wurde kritisiert, dass der Humor überzogen wäre, Holzhammercharakter hätte, zu unpassenden Momenten eingesetzt würde und vor allem die Bedrohung der Ersten Ordnung konterkarieren würde. Mir persönlich fiel der Humor keines Wegs unangenehm auf. Im Gegenteil fand ich ihn oft sehr erfrischend und überhaupt nicht störend. Auch fand ich nicht, dass damit die Erste Ordnung lächerlicher gewirkt hätte, als ohne hin schon immer. Kylo Ren wirkte auf mich schon von Anfang an eher wie ein verzogener, unreifer Bengel, Hux wie ein cholerischer Gestapo-General mit Profilneurose, Phasma wie – naja – nicht wirklich existent (was ich sehr, sehr schade finde) und Snoke nach wie vor geheimnisvoll und bedrohlich, fast sogar noch mehr als sein Vorgänger der Imperator Palpatine höchst persönlich. Die Gags kommen meiner Meinung nach auch nicht in falschen Momenten und zerstören auch keine traurigen oder sehr ernsten Szenen – sie lockern eher gekonnt, gezielt und – wie ich finde – sogar ganz im Stil von Star Wars den Film auf, bereicherten ihn und rundeten ihn ab. Humor gehört schließlich seit jeher zu Star Wars, das ist wirklich nichts Neues. Und ich finde, dass in diesem Film die Gags nicht flacher oder gar kindlicher wirkten als in jedem anderen Star Wars Film bisher. Auch die „Porgs“ störten mich weniger. Da hatte ich weit mehr Probleme mit Jar-Jar Binks. Dieses Vieh hatte mir zwar ein paar unsterbliche Zitate beschert wie z.B. „Michse geb auf“, aber ansonsten kam mir jede Szene ohne ihn, wie ein Erholungsurlaub vor. Überhaupt waren die Gags in den Prequels oft eher fragwürdig und sehr kindgerecht. Dagegen wirkt jeder noch so scheinbar lächerliche Witz in Episode VIII wie eine meisterlich inszenierte, hoch philosophische Satire. Gut, das könnte nun etwas übertrieben gewesen sein, aber ich hoffe ihr versteht worauf ich hinaus will.

2. Luke Skywalker und das Star Wars Feeling

Ein weiterer Kritikpunkt entnehme ich direkt der Petition: „Episode VIII was a travesty. It completely destroyed the legacy of Luke Skywalker and the Jedi. It destroyed the very reasons most of us, as fans, liked Star Wars.“ Frei übersetzt also: „Episode VIII war ein Zerrbild/eine Karikatur. Die Legende um Luke Skywalker wurde zerstört, die Philosophie, die hinter den Jedi steht wurde zerstört, alle Gründe, weshalb Fans Star Wars lieben wurden zerstört.“  Das wird nun sehr schwer darauf einzugehen, ohne zu spoilern, aber ich werde es versuchen und nur auf Begebenheiten Bezug nehmen, die bereits in Trailern gezeigt wurden oder allgemein bekannt sind. Wenn ich anfange zu spoilern, werde ich das (hoffentlich) ausreichend kennzeichnen. Luke ist der altbekannten Jedi-Tradition gefolgt und ist, wie einst Obi-Wan oder Yoda, ins selbst gewählte Exil geflüchtet. Offensichtlich hatte Lukes Verschwinden etwas mit Kylo-Ren und seiner Entscheidung für die dunkle Seite der Macht zu tun. Wir finden also auf der Insel einen desillusionierten, resignierten Luke vor. Das finde ich durchaus plausibel. Wie wir aus diversen Interviews von Mark Hamill erfahren haben, hatte er, genau wie viele Fans, zunächst Schwierigkeiten mit der Charakterentwicklung seiner Rolle. Doch als er das ganze Skript vorliegen hatte und dann auch später das Endergebnis sah – hat er seine Meinung sehr stark geändert. Er hatte wohl erkannt, dass sich vieles gar nicht anders erklären ließe. Luke ist eben nicht mehr 20 oder 30 Jahre alt, er hat in der Zwischenzeit (mehr als 30 Jahre!) vermutlich einiges erlebt und ich finde, das darf und muss man ihm auch anmerken. Und dass vieles davon nicht positiv war und dass er seinen Neffen an die dunkle Seite verloren hat, muss die Rolle auch für den Zuschauer spürbar als tiefe, nicht verheilte Wunden zeigen. Ansonsten würde es nicht zu Luke passen, meiner Meinung nach. Denn dafür müsste er ein wirklich herz- und gefühlloser Klotz sein, wenn er trotzdem noch optimistisch bliebe, wie einst als Farmjunge auf Tatooine. Dass er nun findet, dass „die Zeit der Jedi zu Ende ist“, oder enden sollte, ist nur eine möglicherweise falsche Schlussfolgerung aus den Erlebnissen, die er durchlebt hat, aber es ist eine nachvollziehbare, die er in den Lektionen für Rey auch erläutert. Was er da erläutert und vor allem wie, spiegelt meiner Meinung nach das wieder, was zumindest ich schon immer über die viel zitierte „Macht“ gedacht habe. Und es wird allgemein unglaublich respektvoll und, wie ich finde, sogar tiefgründig mit dem Thema „Macht“ umgegangen. Das „Star Wars Feeling“ ist gerade in diesen Momenten des Films, meiner Meinung nach, so stark wie noch bei keinem (!) anderen Star Wars Film zuvor. Alles, jede Einstellung, Farbkomposition, Dialoge, alles versprüht aus jeder filmischen Pore das Gefühl der „Macht“ die alles zusammenhält und durchfließt. So nachvollziehbar und erfahrbar habe ich das, was Star Wars zu Star Wars macht nie empfunden. Dass die Legende Luke Skywalker zerstört wurde, kann ich ebenfalls nicht unterschreiben. Im Gegenteil wird er erst durch diesen Film zu einer wahren Jedi-Legende. Was er hier für Kräfte offenbart, war bisher noch nie da gewesen und zeugt davon, dass die Macht tatsächlich nach wie vor sehr stark in dieser Familie ist. Und was ich auch positiv hervorheben muss: Es wurde nie das Wort „Midi-Chlorianer“ verwendet oder auch nur angedeutet! Im Gegenteil wurde hier zum ersten Mal die „Jedi-Religion“ erwähnt und wie gesagt, die „Macht“ nicht als Mikroorganismus, sondern als etwas nicht Greifbares, als etwas alles Um- und Durchfließendes dargestellt. Das finde ich persönlich viel schöner, poetischer und philosophischer.

3. Canto Bight

Ein weiterer Kritikpunkt, der oft erwähnt wird, ist jener, dass der Film künstlich in die Länge gezogen wirkt, besonders durch die Szenen auf dem Casino Planeten Canto Bight, die laut einigen Kritikern keinen erkennbaren Mehrwert für den Storyverlauf liefern würden. Auch hier muss ich widersprechen. Die Szenen auf Canto Bight waren einerseits notwendig, um den neu hinzugekommenen Charakter „Rose“ dem Zuschauer näherzubringen und deren Gefühlswelt zu erklären. Andererseits bereiten die Begebenheiten auf Canto Bight den Weg vor, für die, meiner Meinung nach, sehr gelungene und auch für alle folgenden Filme sehr wichtige Schlussszene. Außerdem erklärt es auch ein wenig die momentane Situation der Galaxis.

Nun zu meinen Negativ-Punkten mit Spoilern (Vorsicht!)

Wo Licht ist, ist ja bekanntlich auch Schatten. Und auch wenn ich mehr als begeistert von diesem Film bin und einigen Kritiken anderer Fans nicht zustimmen kann, gibt es dennoch auch Punkte, die mich teilweise sogar sehr gestört haben. Auf diese Punkte kann ich allerdings nur eingehen, mit einer ganz kräftigen Spoilerwarnung.

Spoiler anzeigen

1. Der meiner Meinung nach größte Fehler des Films: Super-Leia

Was hat sich Rian Johnson dabei nur gedacht? Mit fast allem anderen kann ich leben. Wie ich jetzt schon häufiger erwähnte, stören mich auch die meisten Kritikpunkte anderer Fans überhaupt nicht. Aber das... erschütterte mein Fanherz zutiefst. Leia als Supergirl oder Mary Poppins - nur eben im Weltall. Schauderhaft. Nicht nur, dass die Szene an sich völliger Blödsinn ist und so überhaupt keinerlei Logik besitzt, es sah auch noch von Seiten der Specialeffekts mehr als bescheiden aus. Ja, ich meine die Szene, bei der die Brücke des (Vorsicht Wortspiel) "Mutterschiffs" des Widerstands von Piloten der Ersten Ordnung gesprengt und alle dort befindlichen Besatzungsmitglieder, darunter Admiral Agbar und General Leia, ins All geschleudert und getötet wurden. Aber halt, nein, Leia natürlich nicht. Leia überlebte nicht nur, sie war unverletzt. Schwebte lediglich bewusstlos im All, bis sie ihre Macht aktivierte und mit deren Hilfe zum Schiff zurückfliegen konnte. Das alles wohlbemerkt im Weltall, nach einer Explosion, ohne Atemmaske oder Anzug oder irgendeine Art Schutz, die Menschen üblicherweise im Vakuum des Alls zum Überleben benötigen würden. Findet den Fehler. Ich weiß bis heute nicht, was mich am meisten daran stört. Ist es das plötzlich aufkeimende Interesse an der Macht und dann gleich so eine überwältigende Anwendung dessen, obwohl Leia nie NIE Anzeichen zeigte, dass sie daran Interesse hätte? Oder ist es die absolute Unlogik? Oder doch eher die schlechte optische Umsetzung? Fakt ist, diese Szene nehme sogar ich, obwohl ich den Regisseur wirklich schätze, Rian Johnson übel. Diese Szene war so überflüssig wie ein Kropf und zieht das, wofür Leia bisher stand ins Lächerliche. Sie war die bodenständige (ja, auch das kann als Wortspiel gewertet werden) Anführerin, zu der alle aufblickten, die, obwohl sie nicht über übermenschliche Kräfte verfügte, sich sehr oft aus gefährlichen Situationen selbst befreite und mit dieser Stärke und Ausstrahlung vermutlich viel beitrug zur positiven Veränderung des damaligen Bilds der Frau.

Bewertung: Diese Flugszene strafe ich mit Abzügen in allen 4 Kategorien ab (Story, Darsteller, Kamera & Effekte und Erwartungen).

2. Wo ist die angekündigte 3. Lektion von Rey geblieben?

Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits wäre, dass die dritte Lektion für Rey einfach fehlt. Diese fiel dem fleißigen Cutter zum Opfer aus Gründen der weiteren Zeitersparnis, um den Film zu kürzen. Meiner Meinung nach ist allerdings gerade diese Lektion die wichtigste gewesen und hätte auf gar keinen Fall rausgeschnitten werden dürfen. Sie ermöglicht sowohl für Rey als auch für Luke eine weitere Charakterentwicklung, erklärt für beide Rollen deren jeweilige nachfolgenden Handlungen, die ohne diese Szene eigentlich eher unverständlich wirken. Außerdem ist es eine sehr interessante Lektion, die sowohl lehrreich (auch für Zuschauer) als auch amüsant umgesetzt wurde. Ich spreche von der Szene, bei der Luke Rey reinlegt und sie fälschlicher Weise im Glauben lässt das Dorf der Hüter würde angegriffen. Er legte sogar noch eine Schippe drauf und erklärte ihr, die Angreifer seien Piraten, die das in regelmäßigen Abständen täten und die Jedi daran nichts ändern könnten. Würden sie eingreifen, würden die Piraten das nächste mal nur um so grausamer über das Dorf herfallen und die Jedis können nicht jedes mal zugegen sein, um es zu verhindern. Eigentlich wahre Worte, wenn auch hart und viel zu rational. Rey ist anderer Meinung und rennt wie ein personifizierter Kugelblitz ins Dorf, um die Bewohner zu retten. Aber natürlich wurde das Dorf nicht angegriffen. Sie feierten eine Hochzeit, die Rey durch ihr rüdes reinplatzen fast zerstörte. Doch die Dorfbewohner kennen Rey schon ein wenig und fingen sich schnell. Als Rey Luke konfrontierte und ihn fragte, was das sollte, musste dieser einfach nur lachen, was Rey als Ignoranz und Beleigigung der Werte des Jediordens ansah. Sie verlor in diesem Moment sichtlich den Respekt vor Luke, was ihn vielleicht ein wenig aufwachen lies.

Bewertung: Dass diese, meiner Meinung nach, sehr wichtige Szene fehlt, bringt einen weiteren Punktabzug in der Kategorie Story.

3. Potentialverschwendung

In diesem Film wurden Charaktere mit viel Potential einfach verheizt, ohne große Not: Phasma, Vizeadmiral Holdo und sogar Snoke. Gerade Vizeadmiral Holdo’s Tod, so heroisch und beeindruckend die Todesszene auch war, schmerzte mich sehr. Sie wäre die perfekte Nachfolgerin für Leia gewesen, um den Widerstand anzuführen. Snokes Tod kam überaus überraschend und für mich und viele andere Fans einfach zu früh, denn viel zu viele Fragen bleiben erstmal unbeantwortet, was seine Person angeht. Aber das wird vermutlich die neue Animationsserie „Star Wars Resistance“ richten. Diese soll als Prequel zu Episode VII „Das Erwachen der Macht“ fungieren und diesmal im Stil eines Animes aufgemacht sein. Ausgestrahlt wird sie in den USA im Herbst 2018 auf dem Disney Channel. Ein genauer Termin ist bisher noch nicht bekannt. Auch wann die Serie hier in Deutschland ausgestrahlt wird, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Phasma ist ebenfalls ein Charakter, den man bisher noch nicht wirklich kennenlernen durfte und gerade für die Schauspielerin tut es mir unglaublich leid, dass man nie ihr Gesicht sehen durfte oder sie allgemein so wenig Screentime erhalten hatte. Eine echte Verschwendung, denn die Schauspielerin ist klasse, wie wir ja seit Game of Thrones wissen.

Bewertung: Auch das bringt jeweils einen weiteren Punktabzug in den Kategorien Story und Erwartungen.

4. Reys Herkunft

Ein Kritikpunkt, den ich schon häufiger bei Fans und Kritikern lesen musste, ist, dass Rey eben doch keine Kenobi oder Skywalker ist, sondern ein „Niemand“. Ich persönlich finde das aber gerade gut. Weil, wieso soll denn plötzlich die „Macht“ nur noch für eben jene Familien reserviert sein? Völlig unlogisch! Ich finde es sehr gut, dass hiermit eine neue Ära eingeläutet wird, bei der nicht mehr nur die Skywalkers im Mittelpunkt der Geschichte stehen, sondern Raum für mehr interessante Charaktere geschaffen wird. Ich hätte es sehr langweilig und öde gefunden, wenn einfach gesagt worden wäre „ja, Rey ist eben Lukes Tochter“. So finde ich es besser.

Bewertung: Keine Punktabzüge.

Fazit

Star Wars The Last Jedi ist meiner Meinung nach ein überaus empfehlenswerter Star Wars Film, der zu Unrecht so sehr in der Kritik steht. Auch wenn ich selbst ein paar Kritikpunkte anmerken muss (siehe Spoiler), die mich sehr stören, finde ich trotzdem, dass manche Fans viel zu kritisch sind, sich an Kleinigkeiten hochziehen und den Blick für das Wesentliche völlig verloren haben. Wer das „wahre“ Star Wars Feeling sucht, vllt. etwas spirituell veranlagt ist, auf Action und Spannung und trotzdem Tiefgang steht, opulente Raumschlachten liebt und nichts gegen eine Prise Humor hier und da einzuwenden hat, wird mit "Star Wars The Last Jedi" ganz bestimmt ein Fest für die Sinnesorgane erleben. Ich wünsche viel Freude dabei.

Meine abschließende Wertung in den einzelnen Bereichen

Handlung
7
Schauspielerische Leistung
9
Drehbuch & Dialoge
7
Kamera & Effekte
9
Erwartungen erfüllt
8
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Nerderlei Wertungs-Robbie ND-42-RE Zahlenblock
Nerderleis Wertungs-Droide ND-42-RE für Wertungen zwischen 80% und 100%

Gesamtwertung